Kinderheim «Surya Indra», Indonesien, Bali

StarKids Foundation, Indrayani und Gede, Leader Surya Indra
StarKids Foundation, Surya Indra
StarKids Foundation, Surya Indra
StarKids Foundation, Surya Indra

    Im kleinen, familiären Heim «Surya Indra» haben einige Waisen- und Strassenkinder ein herzliches Zuhause gefunden. Alles begann 2007 mit drei Kindern. Sie fielen der Leiterin Indrayani auf, weil sie jeden Tag an einer Kreuzung mit Singen etwas Geld für den Lebensunterhalt erbettelten. Die Kinder waren auf sich selbst gestellt und mussten sich immer wieder eine neue Bleibe suchen. Eine Schule hatten sie nie besucht.

    Diese drei Waisenkinder waren die ersten Bewohner in Heim «Surya Indra». Nach und nach fanden weitere Kinder Obhut und ein Zuhause bei Indrayani. Die Leiterin Indrayani lebt mit ihren Kindern unter einem Dach. Sie sind ein Teil von Indrayanis Familie geworden.

    Indrayani kennt die Situation der Kinder aus eigener Erfahrung. Sie ist selber als Waise bei Pflegeeltern aufgewachsen. Es ist ihr ein grosses Anliegen, Kindern mit einem ähnlichen Schicksal zu helfen. Indrayani will ihnen Geborgenheit, ein herzliches Zuhause und insbesondere eine Zukunft schenken.

    Schule ist wichtig

    Wenn Kinder neu in das Heim kommen, haben sie teilweise grosse schulische Defizite. Sie sind meistens nicht regelmässig in die Schule gegangen. Der tägliche Schulbesuch, Konzentrieren und Lernen, ist für solche Kinder am Anfang sehr anstrengend. Zudem ist es für einzelne Kinder frustrierend, mit wesentlich jüngeren Kindern dieselbe Klasse zu besuchen. Zusammen mit einer Nachhilfelehrerin schafft es Indrayani immer wieder, ihre Kinder gut in die Schule zu integrieren.

    Ein Schulbesuch alleine reicht jedoch nicht aus, um dem Leben eine neue Richtung zu geben. Die Kinder müssen immer wieder dazu motiviert werden, auf ein Leben jenseits der Armut hinzuarbeiten. Indrayani ist es deshalb wichtig, den Kindern Werte und Regeln zu vermitteln, die dem Leben Struktur und eine Perspektive geben.

    Berufskunde

    Die grosse Herausforderung in der Betreuung der Kinder ist der Übergang ins Erwachsenenalter. Eine Berufsausbildung, wie bei uns, ist in Indonesien unbekannt. Die älteren Schüler und Schülerinnen haben jedoch die Möglichkeit, in der Schule sogenannte Skill Classes zu besuchen. Skill Classes sind Kurse, in denen Basiswissen für verschiedene Berufe vermittelt wird. Die Kinder gewinnen in den Kursen einen Einblick in einen Beruf und können sich gleichzeitig erste Qualifikationen aneignen.

    Indonesien – Land und Leute

    Indonesien leidet seit Jahren unter einer anhaltenden ökonomischen Krise. Kinder sind davon besonders betroffen. Viele Familien haben kein geregeltes Einkommen. Gleichzeitig werden Lebensmittel immer teurer. Oft können sich die Eltern das Schulgeld für ihre Kinder nicht leisten. Die Kinder verbringen dann den Tag auf der Strasse und versuchen Geld mitzuverdienen.

    Bali gehört zu den reicheren Gebieten in Indonesien. Vom Tourismus und von der enormen Fruchtbarkeit profitiert aber hauptsächlich der Süden der Insel. Der Norden, wo sich unsere Projekte befinden, leidet ausserhalb der Monsunzeit unter enormer Trockenheit. Die Versorgungslage der Einwohner ist sehr schlecht: Die Kindersterblichkeit ist hoch. Mangelernährung, Verarmung und sinkendes Bildungsniveau betreffen sowohl den Alltag als auch die Zukunft vieler Kinder.