Beherzt hat Indrayani 2010 die Leitung des Kinderheimes übernommen, um die Zukunft der Kinder zu sichern. Das Heim liegt abseits auf dem Lande im Norden von Bali. Mit geringen finanziellen Mitteln kann das Schulgeld und die Grundversorgung für die Kinder geleistet werden.
Im Sommer 2010 wurde Indrayani von den Behörden auf das Kinderheim «Desawan Orphanage» aufmerksam gemacht, das sich in einer äusserst schwierigen Situation befand. Das Heim wurde zehn Jahre zuvor von einem Politiker zwecks sozialpolitischem Prestige gegründet. Als sich dieser Mann aus seinen Ämtern zurückgezogen hatte, stellte er sein Engagement ein. Um das Schicksal der Kinder kümmerte er sich nicht mehr. Über kurz oder lang hätte dies für die Waisenkinder bedeutet, in Armut, Gelegenheitsarbeit oder Prostitution zu enden. Beherzt übernahm Indrayani nach intensiven Gesprächen und Besichtigungen die Verantwortung für die Kinder im Heim.
Ursprünglich waren im Heim Waisenkinder aus Java untergebracht. Heute leben vorwiegend Kinder aus verarmten Verhältnissen im «Desawan Orphanage».
Die Schule
Seit 2013 besuchen alle Kinder eine gut funktionierende Schule in der benachbarten Gemeinde. Die lokale Dorfschule bot, wie oft in ländlichen Gebieten, nur unregelmässigen und qualitativ unzureichenden Unterricht. In der neuen Schule haben die älteren Kinder ausserdem die Möglichkeit, sogenannte Skill Classes, Berufskunde-Kurse, zu besuchen. Der Schulwechsel hat sich ausgezahlt. Die Kinder sind motiviert und gehen gerne zur Schule.
Gemüseanbau und Kleintierhaltung
Ein Teil der Versorgung wird selber erarbeitet. In Heim werden in kleinem Rahmen Schweine, Hühner und Enten gehalten sowie Gemüse angepflanzt. Die Haltung der Tiere ist natürlich Aufgabe der Kinder und Jugendlichen. Einerseits ist es wichtig, dass sie lernen Verantwortung zu übernehmen. Andererseits kann es für sie später von grossem Nutzen sein, landwirtschaftliche Kenntnisse zu besitzen.
Indonesien – Land und Leute
Indonesien leidet seit Jahren unter einer anhaltenden ökonomischen Krise. Kinder sind davon besonders betroffen. Viele Familien haben kein geregeltes Einkommen. Gleichzeitig werden Lebensmittel immer teurer. Oft können sich die Eltern das Schulgeld für ihre Kinder nicht leisten. Die Kinder verbringen dann den Tag auf der Strasse und versuchen Geld mitzuverdienen.
Bali gehört zu den reicheren Gebieten in Indonesien. Vom Tourismus und von der enormen Fruchtbarkeit profitiert aber hauptsächlich der Süden der Insel. Der Norden, wo sich unsere Projekte befinden, leidet ausserhalb der Monsunzeit unter enormer Trockenheit. Die Versorgungslage der Einwohner ist sehr schlecht: Die Kindersterblichkeit ist hoch. Mangelernährung, Verarmung und sinkendes Bildungsniveau betreffen sowohl den Alltag als auch die Zukunft vieler Kinder.